Jesus proklamiert Gnadenzeit (Lukas 4, 16-19)
So kam er (Jesus) auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war. Wie gewöhnlich ging er am Sabbat in die Synagoge. Als er zum Vorlesen aufstand, reichte man ihm die Schriftrolle des Propheten Jesaja. Er rollte sie auf und fand die Stelle, wo es heißt:
"Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt (ausgerüstet) hat. Er hat mich gesandt, Armen die gute Botschaft zu bringen und Gefangenen die Freiheit. Ich soll Blinden sagen, dass sie sehen werden und Zerbrochenen, dass sie frei werden von Schuld. Ich soll verkünden ein Gnadenjahr des Herrn."
Eigentlich fehlt noch ein Halbsatz. Wenn man sich das, was Jesus vorgelesen hat in Jesaja anschaut, dann steht da:
61,1 Der Geist Jahwes, des Herren, ruht auf mir, / denn Jahwe hat mich gesalbt*. / Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen / und zerbrochene Herzen zu verbinden; / den Gefangenen zu verkünden: "Ihr seid frei!" / und den Gefesselten: "Ihr seid los!"; 2 um auszurufen das Gnadenjahr Jahwes / und den Tag der Rache für unseren Gott..
Die ausgerufene Gnadenzeit unterscheidet sich also vom Tag der Rache. Die Gnadenzeit wird nicht vom Tag der Rache beeinflusst. Jedoch kommt dieser Tag danach.
Jetzt aber ist Gnadenzeit, denn dieses ausgerufene Gnadenjahr hält noch immer an. Wir sind da immer noch drin – Gott sei Dank!
In einem Werbeblatt würde das wohl so, oder so ähnlich beschrieben werden:
„Aktionszeitraum wegen großer Nachfrage verlängert“
Doch wie wir alle wissen, hat niemand, der einen Werbeflyer in unser Haus schickt, ernsthaft vor uns etwas zu schenken.
Jesus aber bietet jedem einzelnen Menschen eine Generalamnestie an. Es wird von Seiten Gottes völlig auf Strafe für das, was wir falsch gemacht haben, verzichtet. Da wo wir gehasst haben, da wo wir gelogen haben, da wo uns der Neid übermannt hat, da wo wir uns mit Esoterik und Okkultismus eingelassen haben, da wo wir um eines Vorteils willen auf die Wahrheit verzichtet haben. Und sogar einen Nachteil für jemanden anderen in Kauf genommen haben, damit wir besser dastehen.
Jesus sagt: auf die Strafverfolgung für all diese und viele andere böse Dinge, die wir in Gedanken, Worten und Werken zugelassen haben, kann in diesem Gnadenzeitraum völlig verzichtet werden.
Die Bedingung ist richtig brutal einfach! Wir müssen das alles nur vor ihm zugeben, dann bucht er unsere Schuld von unserem Konto völlig ab und bucht es auf sein eigenes.
Dieser Jesus konnte das Gnadenjahr nur mit dem Wissen ausrufen, daß er dann alle Schulden auf seinem eigenen Konto haben wird, und daß der Vater dafür die fällige Sanktion an ihm – Jesus – ausführen muss. („der Lohn der Sünde ist der Tod“ Römerbrief 6,23)
Er hat das Gnadenjahr ausgerufen in dem Wissen, daß er selber zum Opferlamm werden muss, das mit der Schuld der Welt beladen, geopfert, ja geschlachtet werden muss. Mit seinem Tod am Kreuz, seiner Auferstehung und Himmelfahrt hat der das Gnadenjahr scharf geschaltet.
Diese Zeit wird eines Tages enden und dann wird der Tag der Rache, der von der Ankündigung des Gnadenjahres nicht abzutrennen ist, kommen. Das wird bei seiner Wiederkunft sein.
Es wird sein, wie wir es im Glaubensbekenntnis ja fast alle immer so schön mit sagen: „von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten“
Seien wir also klug in diesem Jahr und nicht töricht!
Hebräerbrief 4, 7..“Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht!“
Petrus in Apostelgeschichte: 2,40 ..“lasst euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht“