Mein Name ist Elisabeth. Ich wuchs in einer katholischen Familie in Oberbayern auf. Besonders mein Vater war stets bemüht mir etwas vom Glauben zu vermitteln, lehrte mich das Vaterunser und nahm mich mit in die Kirche. In diese ging ich dann auch aus Überzeugung jeden Sonntag, war Mitglied bei der Pfarrjugend und nahm an Freizeiten teil. Das gefiel mir alles ganz gut und bestärkte mich in der Gewissheit ein guter Christ zu sein. Aber irgendetwas fehlte mir; ich suchte einen Halt im Leben, den mir die Familie und Freunde nicht geben konnten; ich suchte Kraft, um die schwierigen Situationen, die es in meiner Familie täglich gab, in meinem Leben aushalten zu können. So las ich Bücher über Gebet, Astrologie, Psychologie, aber da fand ich nicht das was ich brauchte. Von Gott spürte ich selten etwas und hatte nicht das Gefühl, dass meine Gebete ankamen.
Aber dann fädelte Gott eine geniale Gelegenheit für mich ein. 1996 nahm ich mit fast 16 Jahren an einem katholischen Jugendtag in einem Kloster in Altötting teil. Gott hat es geschafft, dass dort zwei Christen einen Workshop zum Thema „Meine Entscheidung für Jesus“ hielten, an dem ich neugierig teilnahm. Sie berichteten auf eine mir völlig neue Weise von einer persönlichen Beziehung mit Jesus, wie Er ihr Leben verändert hat und dass man im Alltag wirklich was von Ihm merkt! Ich hatte auch vorher schon oft gehört, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, aber das war weit weg für mich und hatte nichts mit mir persönlich zu tun. Jetzt erfuhr ich, dass Jesus nicht nur pauschal und global für alle gestorben ist und meine Haltung dazu egal ist, sondern dass er für mich persönlich ans Kreuz ging und die Priorität in meinem Leben sein möchte. Mich hat das alles sehr beeindruckt und ich fragte „Wie bekommt man denn dieses Feeling?“, worauf sie mir erklärten, dass das kein Gefühl ist, sondern eine Entscheidung, in der man Jesu Tun für sich selbst in Anspruch nimmt, und sie fragten mich, ob ich mich denn entscheiden möchte. Darauf sagte ich ja, weil ich es für mich sonnenklar war, dass ich das möchte.
Nach dem Workshop fragten sie mich, ob ich noch mit ihnen beten möchte. Ich stimmte zu und war gespannt, ob sie Rosenkranz beten würden oder was anderes. Aber sie beteten ganz frei mit ihren eigenen Worten. Danach tauschten wir Adressen aus und sie gaben mir noch ein Buch (Richard Bennett, „Auf der Suche“) mit und ermutigten mich zum Bibellesen.
Eigentlich dachte ich, ich hätte mich an diesem Tag schon entschieden, aber ich merkte, dass mir immer noch was fehlt. In dem Buch las ich, dass man seine Sünden bekennen muss; das habe ich dann auch ein paar Wochen später getan. Ich habe bestimmt in dieser Zeit noch nicht völlig die Bedeutung von dem erkannt, was ich da getan hatte, das kam erst mit der Zeit und durch das Lesen in der Bibel. Letzteres hatte ich auch schon vorher versucht, aber nach 2 Seiten in Genesis hatte ich aufgegeben. Jetzt las ich mit wachsender Begeisterung im Neuen Testament.
In meiner Umgebung war ich die ersten Jahre im Glauben ganz allein, aber andere Christen beantworteten (per Brief damals noch) meine vielen Fragen. Ich war immer wieder erstaunt, dass sie wirklich alles in der Bibel ernst nahmen, selbst die Schöpfung und Gottes Sicht zur Ehe.
Konkret verändert hat sich vieles in meinem Leben, wenn auch prozessartig und wenig spektakulär. Zum Beispiel hatte ich immer Probleme mit dem Einschlafen, was sich dann in Luft auflöste. Jesus heilt Wunden und Verhaltensmuster, die man als Kind erfahren hat. Ohne Jesus wäre ich noch nicht verheiratet und würde eine von Ihm getragene Ehe führen. Zu meinen ersten großen Gebetserhörungen gehört, dass sich auch mein späterer Mann bekehrte und wir mittlerweile eine kleine bezaubernde Kinderschar haben dürfen. Unsere Ehe ist sehr glücklich, obwohl ich das zu Hause nie so erlebt habe. Auch in der Kindererziehung, bei der ich gemerkt habe, dass ich gar nicht der äußerst geduldige Mensch bin, für den ich mich immer hielt, erfahre ich viel Zuspruch und Weisheit durch Gottes Wort und auch durch andere Christen. Ansonsten ist Gott bis heute und bestimmt noch mein ganzes Leben am verändern, wo ich noch egoistisch und furchtsam bin. Es ist wunderbar mit Ihm durch Höhen und Tiefen zu gehen.