Der wahre Glaube wirft seinen Brief in den Briefkasten und lässt ihn fallen. Der Unglaube dagegen hält eine Ecke des Briefes fest und wundert sich dann, wenn die Antwort ausbleibt.
Ich habe einige Briefe auf meinem Schreibtisch liegen, die seit Wochen geschrieben sind, aber weil an der Adresse oder am Inhalt noch etwas unklar war, wurden sie noch nicht zur Post
gebracht. Sie haben weder mir noch jemand anderem irgendetwas genützt. Sie werden auch so lange nichts ausrichten, bis ich sie aus der Hand gebe und sie der Post und dem Briefträger
anvertraue.
So ist es auch beim echten Glauben. Er befiehlt seine Sache Gott an, und dann handelt Er. Im Psalm 37 steht ein schöner Vers:„Befiehl dem Herrn deinen Weg, und vertraue auf ihn, und er wird
handeln” (V. 5). Aber er wird nicht handeln, solange wir Ihm nicht wirklich unsere Not übergeben ?
Dr. Payson schrieb einmal als junger Mann an eine alte Mutter, die sich Sorgen um ihren Sohn machte: „Du machst Dir zuviel Sorgen um ihn. Wenn Du für ihn gebetet hast, wie Du es ja tust, und
ihn Gott anbefohlen hast, solltest Du aufhören, Dich um ihn zu sorgen. Der Befehl „Sorgt nicht!” ist grenzenlos.
Dasselbe gilt für das Wort: „All eure Sorge werft auf ihn!” (1. Petrus 5,7). Wenn wir unsere Lasten auf jemand anderes legen, können sie uns dann noch drücken? Wenn wir sie vom Thron der
Gnade wieder mitnehmen, ist es klar, dass wir sie nicht dort gelassen haben. Was mich betrifft, prüfe ich meine Gebete wie folgt: Wenn ich Gott eine Sache übergeben habe und dann wie Hanna
mit frohem, erleichterten Herzen weggehen kann, sehe ich das als Beweis dafür an, dass ich im Glauben gebetet habe. Wenn ich aber meine Last wieder mitnehme, schließe ich daraus, dass der
Glaube nicht tätig war.”
Unbekannter Schreiber
„Ich glaube, hilf meinem Unglauben!”
Markus 9,14-29